Standpositionen ++ WW Paddelschläge ++ Balance ++ Manöver ++ Setup
Was heißt das überhaupt, Wildwasser sicher paddeln?
Auf der einen Seite geht es hier offenbar darum, dass wir uns selbst und andere bei unserem Tun nicht in Gefahr bringen.
Dazu gehört es, Verletzungen vorzubeugen und Situationen zu vermeiden, aus denen wir uns mit eigener Kraft nicht mehr herausmanövrieren können.
Auf der anderen Seite möchten wir aber auch Spaß beim Paddeln haben. In einen Fahrfluss kommen. Und wenn Alles passt sogar den Flow erleben.
Der stellt sich aber nur ein, wenn wir z.B. durch unsere Paddeltechnik das fließende Wasser zu unserem Vorteil nutzen, und nicht dagegen ankämpfen müssen.
Neben Kondition, Kraft und mentaler Stärke spielen die technischen Fertigkeiten eines Paddlers dabei eine ganz entscheidende Rolle.
Diese unterstützen die wohl wichtigste Fertigkeit beim Wildwasser Stehpaddeln – die Balance.
Der Wildwasser SUP Sport wird technisch gesehen aus zwei verschiedenen Richtungen beeinflusst.
Deshalb hat es etwas gedauert, bis sich so etwas wie eine „moderne Paddeltechnik“ des WW Stehpaddelns entwickelt hat.
Auf der einen Seite finden wir viele Elemente aus der Kajak und Kanadier Welt, auf der anderen Seite ist auch der Einfluss aus der Wellenreit Szene nicht unerheblich.
Letztendlich beeinflussen folgende Elemente der modernen Paddel Technik die Sicherheit und damit den Fahrfluss.

Standpositionen
Es gibt 3 zentrale Positionen auf dem Board. Sie sind die Grundlage für das sichere Paddeln.
Sie stehen im Wechselspiel zueinander und werden von den Gelände- und Strömungsgegebenheiten beeinflusst.
Grundsätze zur Position auf dem Board
- der Körperschwerpunkt bleibt zentral über der Längsachse
- Kopf und Oberkörper bleiben ruhig
- die Bewegungen auf dem Board werden aus dem Sprunggelenk und der Hüfte initiiert
- Paddeln im Bewegungsfluss
- vorausschauend paddeln
Die Grundposition
Die Grundposition ist unsere Ausgangsposition. Sie kommt auf dem Fließwasser in ruhigen Abschnitten zur Anwendung, wenn wir keine Wellen und Hindernisse im Fluss haben.
Der Vorteil der Grundposition ist, dass man das Paddel bequem auf beiden Seiten führen kann.
Nachteil dieser Position ist es, dass man keine Balance Kontrolle nach vorn und hinten hat.
Ausführung:
- Schulterbreiter Stand. Die Füße sind parallel oder ganz leicht versetzt. Der Standpunkt ist etwas hinter dem Sweetspot des Boards. Etwas hinter der Trageschlaufe in der Mitte des Boards.
- Beide Füße sind gleich belastet und tragen 100% des Gewichts.
- Die Beine sind gestreckt aber locker.
- Der Rücken ist gerade.
- Die Hüfte ist ganz leicht gebeugt.
- Der Blick geht nach vorn. Wie weit hängt vom Gelände und der Geschwindigkeit ab.

Übungen:
- Die Füße abwechselnd enger und weiter auseinander stellen.
- Den Körperschwerpunkt abwechselnd nach vorne und hinten verlagern.
- Die Standposition abwechselnd vor den Sweetspot, auf den Sweetspot und hinter den Sweetspot wechseln.
- Focus Knie ⇾ Hüfte ⇾ Blick
Die aktivierte Position
Sobald wir eine Änderung der Flusseigenschaften wahrnehmen, müssen wir die relaxte Position aufgeben und mehr Körperspannung aufbauen.
Quasi in eine Achtung! Position gehen.
Diese Position gibt uns eine sehr gute Kontrolle nach vorne, hinten und auch seitlich.
Ausführung:
- Schulterbreiter Stand. Die Fußstellung ist leicht versetzt. Zehen hinterer Fuß auf Höhe Ferse vorderer Fuß. Vorderer Fuß 30 Grad eingedreht. (Kung Fu Stance)
- Gewicht zu 60-70% auf dem hinteren Fuß.
- Die Kniegelenke beugen sich etwas und federn Unebenheiten ab.
- Die Hüfte geht leicht nach vorn.
- Der Körperschwerpunkt bleibt zentral über der Längsachse.

Übungen:
- Absenken des Oberkörpers in verschiedene Positionen.
- Wechsel von Grundposition und Aktivierte Position
- Knie des hinteren Beins auf das Board absenken und wieder aufstehen/Paddel dabei im Wasser lassen (Stabilitätsdreieck)
- Focus Fußstellung ⇾ Knie ⇾ Hüfte
Die Aktivposition
Sobald sich die Schwierigkeiten erhöhen, hohe Wellen, Walzen und Absätze hinzukommen.
Dann ist es Zeit, einen sehr stabilen Stand einzunehmen um den Körperschwerpunkt schnell absenken zu können.
Ausführung:
- Schulterbreiter Stand. Die Füße sind stark versetzt. Der vordere Fuß ist 30 Grad eingedreht. Der hintere Fuß variiert vom Winkel.
- Hinterer Fuß weiter nach hinten als beim aktivierten Stand. Fuß entweder gerade oder Ferse leicht nach innen gedreht zur Längsachse des Boards ausgerichtet. (Anatomie?)
- Center of Gravity in der Mitte des Standes.
- Die Knie und Sprunggelenke federn flexibel ab.
- Das Paddel ist auf der Seite des hinteren Fußes (Stabilitätsdreieck).
- Der Blick geht voraus. Die Distanz ist abhängig von Hindernissen und Geschwindigkeit.
- Variation: Vorderer Fuß Ballen über der Längsachse, hinterer Fuß Ferse über der Längsachse (Nachteil, keine laterale Kontrolle ohne Paddelstütze)

Übungen:
- Wechseln aktivierte und Aktivposition.
- Paddelführung Rechts/Links abwechselnd.
- Focus Knie ⇾ Oberkörper ⇾ Center of Gravity
Balance
Die Fähigkeit seinen Stand gegen die Angriffe der Wildwasser technischen Hindernisse auszubalancieren ist ein der zentrale Punkt, um nicht schwimmen zu gehen und somit die wichtigste Fähigkeit beim Wildwasser Stehpaddeln.
Das Gleichgewicht zu halten trägt in hohem Maße zur Sicherheit bei und sollte auch abseits des Wassers trainiert werden.
Neben dem Gleichgewichtsgefühl gibt es aber auch eine technische Hilfe, die wir hervorragend zur Stabilisierung nutzen können.
Das Stabilitätsdreieck

!!! Dieses Dreieck der Stabilität würde aufgehoben, sobald zwei Fixpunkte parallel zueinander positioniert wären. !!!
Übungen
- Parallele Fußstellung, Paddel aus dem Wasser vs. leicht versetzter Stand, Paddel im Wasser
WW Paddelschläge
Wir wollen an dieser Stelle die wichtigsten Schlagtechniken für das Wildwasser behandeln.
Diese Schlagtechniken bilden die Grundlage für sicheres Manövrieren im Wildwasser.
Der Grundschlag (Vorwärts Schlag)
Der Grundschlag dient der Vorwärtsfahrt und ist der Basisschlag beim Paddeln.
Ausführung:
- Der Stand ist parallel oder leicht versetzt.
- Winkel Schaft-Wasser 75-90 Grad.
- Das Paddel dicht neben der Rail einsetzen bis das Blatt vollständig im Wasser ist.
- Hüfte geht leicht nach hinten
- Schaft Arm bleibt fast gestreckt.
- Die Griffhand drückt das Paddel nach vorne/unten, gleichzeitig schiebt sich die Hüfte wieder nach vorn.
- Ist das Paddelblatt auf Höhe der Füße, erfolgt das Herausnehmen
Übungen
- Abwechselnd mit Seitenwechsel rechts/links Paddeln.
Der Cross Body Forward Stroke
Lösen wir das Stabilitätsdreieck beim Paddeln in Stromschnellen auf, laufen wir Gefahr, das Gleichgewicht zu verlieren. Ziel sollte es also sein, diese sichere Position so schnell wie möglich wieder herzustellen.
Tauschen wir beim Wechseln der Paddel Seite auch Griff- und Schaft Hand, verlieren wir eine Menge Zeit.
Dies können wir verhindern, indem wir crossbody Paddeln.
Ausführung:
- Der Stand ist parallel oder leicht versetzt.
- Die Hüfte und Schultern drehen zur “cross” Seite.
- Die Knie sind gebeugt.
- Der Schaft Arm kreuzt den Oberkörper.
Übungen:
- Auf einem ruhigen Abschnitt crossbody möglichst lange geradeaus paddeln (See?)
- Vom Vorwärts Schlag mit Handwechsel abwechselnd in den crossbody Schlag gehen.
Der Konterschlag (Rückwärts Schlag)
Dieser Schlag dient zum Rückwärts fahren, abbremsen und manövrieren des Boards.
Er sollte so rasch wie möglich erlernt werden, da er in hohem Maße sicherheitsrelevant ist.
Ausführung:
- Der Konterschlag wird exakt gegenläufig zum Grundschlag ausgeführt.
Übungen:
- Mit Seitenwechsel versuchen eine kleine Strecke rückwärts zu paddeln.
Der Bogenschlag (vorwärts)
Mit diesem Schlag wollen wir eine Vorwärtsbewegung des Boards mit gleichzeitiger Richtungsänderung zur Gegenseite erreichen.
Ausführung:
- Das Blatt wird vor dem Körper nah am Board eingesetzt.
- Der Schaft steht 30-40 Grad zur Board Längsachse und 30-40 Grad zur Wasseroberfläche.
- Das Blatt wird in einem Bogen von vorne nach hinten geführt.
Übungen:
- Kreis Paddeln.
- In Schlagkombination mit Grundschlag eine Acht paddeln.
Der Bogenschlag (rückwärts)
Mit diesem Paddelschlag erzeugen wir eine Rückwärtsbewegung des Boards mit gleichzeitiger Richtungsänderung zur Gegenseite. Er dient zur Korrektur der Fahrtrichtung während der Vorwärtsfahrt.
Ausführung:
- Das Blatt ist hinter dem Körper nah am Board im spitzen Winkel eingesetzt.
- Der Schaft steht 30-40 Grad zur Board Längsachse nach hinten offen und 30-40 Grad zur Wasseroberfläche.
- Das Powerface des Blattes zeigt nach hinten.
- Das Blatt wird in einem Bogen von hinten nach vorne geführt.
Übungen:
- Kreis Paddeln rückwärts.
Die niedrige Paddelstütze (Low Brace)
Anwendung: Zum Stabilisieren bei Geradeausfahrt. Eddy in/out.
Die niedrige Paddelstütze sollte man nur im Notfall anwenden. Bei ihr müssen wir die Hüfte beugen, was uns aus dem Gleichgewicht bringt.
Ausführung:
- Das Blatt wird auf Kopfhöhe entfernt vom Board mit der Vorderseite auf das Wasser gelegt.
- Das Blatt bildet nach vorne einen offenen Winkel von 20-30 Grad (Anstellwinkel) um ein Unterschneiden zu vermeiden.
- Der Winkel Schaft – Wasser beträgt 20-30 Grad.
Übungen:
- Geschwindigkeit aufbauen, dann Stütze setzen.
Die Stützwirkung wird nur bei einen erheblichen Geschwindigkeitsunterschied von Board und Wasser generiert. Geschwindigkeit = Sicherheit
Der Ziehschlag Mitte (Draw)
Der Schlag dient dem seitlichen Versetzen des Boards. Kehrwasserfahren. (Eddy in/out).
Ausführung:
- aktivierte oder Aktivposition
- Der Schaft bildet einen Winkel von 75-90 Grad zur Wasseroberfläche.
- Das Blatt wird entfernt vom Board auf Höhe Boardmitte und parallel zur Board Längsachse eingesetzt.
- Das Powerface zeigt zum Board.
- Der Zug erfolgt Richtung Bordkante und endet ca. 20 cm vor dieser. Dann wird das Paddelblatt Richtung Tail geführt und hinter dem Körper ausgehoben.
- Das Board liegt beim seitlichen Versetzen plan auf, bei Eddy in/out wird die entsprechende Kante belastet.
Übungen:
- Board beidseitig 20m versetzen ohne Vorwärtsfahrt.
Der Ziehschlag Seitwärts Vorne (Nose Draw)
Richtungskorrektur mit geringen Geschwindigkeitsverlusten . Eddy in/out.
Ausführung:
- Das Blatt wird weit vor dem Körper eingesetzt.
- Winkel Schaft – Wasseroberfläche 75 Grad.
- Das Powerface zeigt zum Board. Winkel Blatt – Bordlängsachse je nach Stärke der gewünschten Richtungsänderung mehr oder weniger in Fahrtrichtung geöffnet.
- Der Zug erfolgt Richtung Bordkante und endet ca. 20 cm vor dieser. Während der Zugphase verringert sich der Winkel Blatt – Bordlängsachse, damit in eine Schlagkombination in einen Grundschlag übergegangen werden kann.
- Das Board liegt bei einer reinen Richtungsänderung plan auf, bei Eddy in/out wird die entsprechende Kante belastet.
Übungen:
- großen Bogen fahren indem die Schlagkombi Ziehschlag – Grundschlag angewendet wird.
Manöver
Zwei wichtige Manöver, die zur Sicheren Befahrung von Wildwasserflüssen bis WWII notwendig sind, sorgen gleichzeitig auch für den Fahrfluss.
Das Traversieren (Seilfähre)
Diese Manöver Technik ermöglicht es dem Paddler, ohne großen Höhenverlust, die Flussseite zu wechseln.
Zudem kann diese Technik auch angewendet werden, um nicht einsehbare Hindernisse zu erkunden.
Sie dient auch der Sicherheit auf dem Fluss allgemein.
Ausführung:
- Nose Stromaufwärts im Spitzen Winkel (11/1 Uhr) ausgerichtet.
- Paddel wird auf der flussabwärts Seite geführt
- flussabwärts Kante wird belastet
Übungen:
- Traversieren mit unterschiedlicher Kantenbelastung und Geschwindigkeit.
Das Kehrwasser Ein- und Ausfahren (Eddy out/in)
Diese beiden Manöver dienen auch wieder in hohem Maße der Sicherheit auf dem Fluss.
Sie ermöglichen ein kontrolliertes Befahren von auch schwierigeren Abschnitten. Zudem ermöglichen sie einen sicheren Start und eine sichere Fahrtunterbrechung.
Ausführung Eddy in (Ausfahren aus dem Kehrwasser):
- Grundsätzlich wird das Kehrwasser stromaufwärts in spitzem Winkel zur Strömung verlassen.
- Um die Verschneidungslinie sicher überqueren zu können, ist es notwendig, dass mit ein oder zwei Vorwärts Schlägen Geschwindigkeit generiert wird.
- Hat man mit der Nose des Boards die Verschneidungslinie überquert, spürt man, wie das vorbeiströmende Wasser die Spitze des Boards Fluss abwärts zieht.
- Ab diesem Moment ist es notwendig, dass man das Board stromabwärts kantet, damit die Strömung nicht auf die Oberseite des Boards prallt. Mit Hilfe einer hohen oder flachen Paddelstütze verhindert man das Umkippen.
Übungen:
- Ausfahren mit und ohne Geschwindigkeitsaufbau
- Ausfahren mit/ohne und falsches/richtiges Kanten
- Ausfahren mit und ohne Paddeleinsatz
Ausführung Eddy out (Einfahren ins Kehrwasser)
- Es wird möglichst am Kopf des Kehrwassers eingefahren.
- Wie beim Eddy out wird auch hier vorher Geschwindigkeit aufgebaut.
- Hat man mit dem Board die Verschneidungslinie überquert, wird die Stromaufwärts Kante belastet.
- Mit einer flachen oder hohen Paddelstütze wird stabilisiert.
- Ist das Board parallel zum Strom, wird es wieder flach gestellt und es erfolgt ein Vorwärts Schlag.
Übungen:
- Einfahren mit und ohne Geschwindigkeitsaufbau
- Einfahren mit/ohne und falsches/richtiges Kanten
- Einfahren mit und ohne Paddeleinsatz
„Eddy out“ ist die wichtigste Manöver Technik beim Paddeln. Sie muss unbedingt beherrscht werden. In schwierigeren Bächen ist es notwendig, auch kleine Kehrwasser, die hinter Felsen und kleinen Landzungen zu finden sind, sicher anfahren zu können. Hierbei ist darauf zu achten, dass man einen Punkt oberhalb des Kehrwassers anpeilt, da man beim Fahren die Strömungsgeschwindigkeit des Flusses mit einberechnen muss.
Fallen
Und was ist, wenn das Alles nicht gleich so richtig funktionieren will?
Dann liegt man öfter im Wasser, als man womöglich will.
Nicht schlimm. Das gehört dazu, und je öfter Du im Wasser liegst, desto besser lernst Du das Schwimmen im Wildwasser.
Das Fallen
Auch Fallen will gelernt sein, und es gibt Einiges zu beachten.
Grundsätzlich ist es immer besser auf das Board zu fallen, als ins Wasser.
Egal ob tief oder flach.
Wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann zuerst mit dem Rücken ins Wasser fallen. Wir versuchen, die Beine so lange wie möglich auf dem Board zu halten.
Wenn der Fall unvermeidlich ist, nicht verkrampft zurückhalten. Lieber ein, soweit wie möglich, kontrolliertes Fallen in Kauf nehmen.
Wie komme ich zurück zum Board? (ohne Leash):
Ist man alleine, aktiv zum Board schwimmen. Sollte das schwierig, oder gefährlich sein, besser ans Ufer und dann nach dem Board schauen.
In der Paddelgruppe sollen die Mitpaddler helfen, Board und Paddel zu bergen.
Zurück aufs Board
Gerade wenn wir in eine Stromschnelle fallen, ist es wichtig wieder so schnell wie möglich auf das Board zu kommen.
Durch die Sauerstoffanreicherung im aufschäumenden Wasser ist der Auftrieb reduziert.
Das ist natürlich eine komplizierte Aufgabe wenn uns das schnelle Wasser mitreißt.
Aber wir werden es versuchen.
Alles sollte also so schnell wie möglich passieren, damit die Möglichkeit der Verletzung durch Steine reduziert wird:
- Wir positionieren uns in der Mitte des Bretts.
- In der einen Hand halten wir das Paddel und die Mittelschlaufe.
- Die andere Hand positionieren wir nah auf dem Board und der uns zugewandten Kante.
- Mit dieser Hand stützen wir uns dann nach oben um uns samt Weste flach aufs Board schieben zu können.
- Alles unterstützt durch einen Beinschlag wie beim Schmetterling Stil.
Setup
Wildwasser paddeln soll sicher sein und gleichzeitig natürlich Spaß machen.
Beides erfordert ein auf den Einsatzzweck und den Paddler abgestimmtes Material.
Board
Dies sind Empfehlungen, die einen entspannten Tourverlauf begünstigen und zur Sicherheit beitragen.
Grundsätzlich ist es aber möglich, mit jeglicher Art von Boards im Wildwasser zu paddeln.
Boardmaße WW I bis II-
- Länge 10,5 – 11 Fuß
- Breite 31-33 inch
- kein bis wenig Rocker (kein durchgehender Rocker)
Boardmaße ab WW II
- Länge bis 10,2 Fuß
- Breite 32-35 inch
- leichter bis ausgeprägter Rocker, auch kontinuierlich
Leichtere Personen haben mit breiten und hohen Boards in der Regel Schwierigkeiten beim Manövrieren und der Kantenbelastung.
Deshalb sollten leichtere Personen Boards mit einer Kantenhöhe von max. 4,75 inch und einer max. Breite von 34 inch bevorzugen.
Je länger das Board ist, desto schwieriger fällt es dem ungeübten Paddler in ein Kehrwasser ein- oder auszufahren.
Beim Finnen Setup ist zu beachten, dass bei Flachwasser eine Gefahr des Hängenbleibens besteht. Im Zweifelsfall ohne Finnen paddeln.
Das Gepäck sollte möglichst zur Boardmitte hin verstaut werden. Ist es zu weit vorn, beeinflusst es die Manövriereigenschaften ungünstig.
Ein weiterer Nachteil ist, dass es beim Cross Body Forward Stroke erheblich bei der korrekten Ausführung im Weg ist.
Paddel
Grundsätzlich empfehle ich bei touristischen Fahrten ein zweiteiliges Paddel. So bist du in der Lage auch während der Fahrt die Länge anzupassen.
Das Paddelblatt sollte von der Fläche nicht zu groß sein, um Verletzungen der Muskulatur und des Halteapparates vorzubeugen.
Grundsätzlich sind Paddel mit einer Tropfenform in unseren flachen Gebirgsbächen denen mit einem schmaleren Tip vorzuziehen.
Gerade unerfahrene Paddler benötigen am Tip viel Fläche, um im flachen Wasser genug Druck aufs Paddel zu bekommen.
Wichtig ist ein gut verklebter Griff. Lose Griffe sind ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Ebenso wie schlecht funktionierende Klemmungen des geteilten Schaftes.
Längeneinstellung:
- WW1 Griff ca. 10 cm über Helmhöhe.
- ab WW2 Griff auf Höhe, wo der Helm endet.
Ende der Lektion
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