Wildwasser SUP auf der Loisach ist technisch ein sportlicher Hochkaräter. 3 mal waren hier, in der Griesenschlucht, schon die Wildwasser Weltmeisterschaften zu Gast. Und Garmisch-Partenkirchen ist nicht nur unter Paddlern weltbekannt. Deshalb deshalb lohnt eine Paddel-Reise ins Werdenfelser Land auch aus sporthistorischer Sicht.
Wildwasser SUP auf der Loisach
Der Ort
Durch die Olympiade 1936 und als Tour Ort der Vierschanzentournee ist die Marktgemeinde im Werdenfels in der ganzen Welt bekannt. Jedoch auch die Natur Highlights in der Region ziehen jedes Jahr, im Winter wie im Sommer, tausende von Touristen an.
Die Zugspitze, der höchste Berg Deutschlands. Ebenso der Eibsee mit seinem karibischen Flair. Und nicht zu vergessen auch die Partnach- und Höllentalklamm. Die Konzentration solcher Hochkaräter wirkt wie ein riesiger Magnet. Deshalb ist die Infrastruktur auch entsprechend gut.
Wer sich den oft Kilometer langen Stau auf der A95 ersparen möchte ist gut beraten mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Ein – und Ausstiege sind dermaßen günstig gelegen, dass man problemlos mit dem SUP Rucksack anreisen kann. Mit anderen Worten, man kann es auch bequem und ökologisch tun.
Bei den Unterkünften hat man die Qual der Wahl
Neben einem Campingplatz direkt am Bach, kann man auch mitten in Garmisch-Partenkirchen mittlerweile coole und moderne Unterkünfte finden. Lohnend sind zum Beispiel die neue Jugendherberge Moun10 oder die Partnach Lodge direkt an der Sprungschanze.
Nach der Paddeltour warten auf den Entspannung suchenden Paddler eine reichliche Auswahl an Restaurant, Bars und Cafés entweder in Garmisch oder im noch traditionelleren Ortsteil Partenkirchen. Außerdem gibt es auch noch das Örtchen Grainau zu entdecken.
Lokale Tipps zu Restaurants, Unterbringung und vielem mehr findet ihr auf der Paddelkarte.
zur Paddelkarte
Wildwasser SUP auf der Loisach
Der Bach
Die Loisach ist, nach der Amper, der zweitgrößte Zufluss der Isar.
Sie ist vom Quellsumpf bei Biberwier bis zur Mündung in die Isar, bei Wolfratshausen, 114km lang.
Der Wildwasserklassiker Griesenschlucht im Oberlauf ist, bei der Bootsfraktion, der wohl beliebteste Wildwasser Paddelabschnitt in Deutschland.
Mit seiner starken Verblockung und teilweise schwer einsehbaren engen Durchfahrten reichen die paddlerischen Schwierigkeiten auf der Schlucht Strecke bis WW IV. Auf nur 5 Kilometern weist die Strecke auch ein flottes Gefälle von immerhin 12 ‰ auf.
Diese Gegebenheiten haben in der goldenen Kajak Zeit schon 3 Wildwasser Weltmeisterschaften angezogen.
Somit bleibt dieser Klassiker nur den Versiertesten unter den Wildwasser Stehpaddlern vorbehalten.
Ab Garmisch-Partenkirchen ist der Bachlauf immer wieder reguliert. Verheerende Hochwässer haben in der Vergangenheit zu mehr und mehr Verbauung geführt.
In den letzten Jahren wurden aber einige Abschnitte glücklicherweise renaturiert, so dass sich für den SUP Wildwasser Paddler einige schöne Übungsstrecken aufgetan haben.
Die Loisach ist ein Gebirgsbach, der sein Wasser vorwiegend über den Quellsumpf bei Biberwier, die Schneeschmelze und Niederschläge bezieht.
Der Pegel schwankt deshalb extrem. Es ist also ratsam, Pegel und Wettervorhersage zu checken.
Ausschlaggebend für die Wasserführung ist die Wettersituation im Raum Ehrwalder Moos, da der Bach hier sein Quellgebiet hat.
Diese 3 Abschnitte sind für Wildwasser Stehpaddler interessant:
- Die Griesenschlucht – für sehr erfahrene Paddler.
- Grainau bis Farchant – eine renaturierte WW II Trainingsstrecke für ambitionierte Aufsteiger.
- Farchant bis Eschenlohe – die Genusstour für Wildwasser Novizen und zum Auspaddeln.
Nach Eschenlohe wird die Strecke sehr ruhig und man muss paddelnd unterstützen um gescheit vorwärts zu kommen.
Wer sich aber die wunderschöne Naturstrecke nicht entgehen lassen möchte kann noch von Eschenlohe weiter bis in den Kochelsee paddeln.
Wildwasser SUP auf der Loisach
Abschnitt Griesenschlucht
Gelände: Schluchtstrecke, verblockt, enge Durchfahrten, viel Holz
Streckenlänge: 4,8 km
Schwierigkeit: Wildwasser III – IV
Mindestpegel: 90 cm Aktueller Pegel
Der absolute Wildwasser Klassiker ist sicherlich die Königsdisziplin für Stehpaddler in Deutschland.
Die verblockte, schnelle Strecke mit engen Durchfahrten ist nur für sehr erfahrene Wildwasser Stehpaddler fahrbar.
Auf der 4,8 km langen Schluchtstrecke findet man feinstes Wildwasser der Stufe III bis IV.
Die berühmt berüchtigten Schlüsselstellen Dom, Schlüsselloch, Treppenhaus und Straßen S, sollten in jedem Fall vor der Tour besichtigt werden.
Zur Paddelkarte
Der Eingang vom Dom ist sehr kniffelig und alle Schlüsselstellen sind auch sehr Baumverhau gefährdet.
Hier gab es in der Vergangenheit schon böse Unfälle, auch mit tödlichem Ausgang.
Übermut ist also fehl am Platz.
Alle Schwierigkeiten können aber auch gut um tragen werden. Man muss halt nur wissen, wo sie sind, da sie oft unerwartet hinter einer Kurve lauern.
Die Tour kann auch jederzeit abgebrochen werden. Dabei ist es aber manchmal etwas mühsam das Material die Böschung rauf zur Straße zu tragen.
Alle Schwierigkeiten können auch gut vom Ufer aus gesichert werden.
Die Leash hat auf dieser Strecke nichts an Board und Rider zu suchen.
Nach Treppenhaus und Straßen S nehmen die Schwierigkeiten immer mehr ab.
Wer heil am Bootshaus des TSV Partenkirchen in Grainau angekommen ist, hat sich sicherlich eine Halbe verdient.
Aus Naturschutzgründen gibt es eine Selbstbeschränkung der Paddler.
So ist es ein NO GO unter einem Pegel von 90 cm auf die Strecke zu gehen!
Wildwasser SUP auf der Loisach
Abschnitt Grainau-Farchant
Gelände: mit Steinblöcken renaturierter WW II Parcour
Streckenlänge: 9,2 oder 6,3 km je nach Einstieg
Schwierigkeit: Wildwasser II
Mindestpegel: 6,5 qm Aktueller Pegel
Dieser Abschnitt, der mitten durch den Ortsteil Garmisch führt, ist für uns Wildwasser Stehpaddler geradezu ideal.
Bei Niedrigwasser ist er, durch die Renaturierung, gespickt mit Spielstellen. Ab Mittelwasser kommen einige lustige Wavetrains und kleine Walzen dazu.
Der Start ist üblicherweise am Zielhaus der Griesenschlucht in Grainau.
Das funktioniert aber nur bei einem Wasserstand ab 115cm am Pegel oberhalb der Partnachmündung.
Ansonsten tut man sich, dem Material und der Natur keinen Gefallen.
Ein zweiter guter Einstiegspunkt ist auf der Maximilianstraße, direkt unterhalb einer rauhen Sohlrampe.
Wählt man diesen Einstieg verzichtet man zwar auf ein paar schöne Stellen oberhalb, spart sich aber auch das um tragen des Wehrs etwas flussaufwärts.
Von hier beginnt dann auch die schöne renaturierte Strecke durch Garmisch.
Aufpassen muss man bei höheren Wasserständen. Durch die Verbauung der Ufer ist ein Ausstieg nur schwer machbar.
Die zwei Schlüsselstellen findet ihr bei km 85,9 und 82,0. Das Wehr vor der Straßenbrücke ist rechts und links fahrbar. Die Sohlrampe im Hauptstrich oder ganz rechts.
zur Paddelkarte
Zuschauer gibt es am Wehr meistens reichlich. Also bitte recht freundlich beim Schwimmen gehen.
Wer in Farchant dann noch ein paar Körner hat, kann zum Abschluss noch einen Abstecher zu den Kuhflucht Wasserfällen machen.
Die Kuhfluchtwasserfälle sind eine Gruppe von drei Wasserfällen oberhalb von Farchant bei Garmisch-Partenkirchen in Bayern. Die drei Fallstufen summieren sich auf ca. 270 m und gehören somit zu den höchsten in Deutschland.
Quelle: Wikipedia
Wildwasser SUP auf der Loisach
Abschnitt Farchant-Eschenlohe
Gelände: leichtes Wildwasser durch die Auenlandschaft der Loisach
Streckenlänge: 11 km
Schwierigkeit: Wildwasser I
Mindestpegel: 10 qm Aktueller Pegel
Die leichte Wildwasser I Strecke zwischen Farchant und Eschenlohe beginnt man üblicherweise direkt hinter dem Kraftwerk in Farchant.
Der kleine Parkplatz direkt am Einstieg ist aber oft gut belegt. Dann ist es ratsam über die Brücke und nach links zum Sportzentrum Föhrenheide zu fahren.
Hier sind mehr Parkmöglichkeiten vorhanden.
Zum Einstieg an der Einmündung des Kuhfluchtgrabens sind es von hier allerdings 350m Fußmarsch.
Wer direkt hinter dem Kraftwerk einsteigt, kann noch ein paar Meter leichtes Wildwasser 2 mitnehmen.
Ansonsten wird die Loisach ab hier ruhig.
Nicht weit nach dem zweiten Einstieg in Farchant kommt auf der linken Uferseite eine Kiesbank in Sicht.
Es ist die einzige richtige Kiesbank an der Loisach.
Hier brüten im Frühjahr Flussuferläufer und auf der gegenüberliegenden Seite, im Steilufer, ein Eisvogelpaar.
In der Brutzeit gilt hier deshalb ein absolutes Uferbetretungsverbot.
Bis auf ein paar kleine Schwälle gibt es nur eine nennenswerte Schwierigkeit.
Die Sohlschwelle in Oberau ist in der Mitte und bei mehr Wasser auch in der Mitte links gut fahrbar.
Siehe Bilder in der Paddelkarte
Wer doch schwimmen geht, braucht sich keine großen Gedanken machen. Die Welle spült jeden Schwimmer gut flussabwärts raus.
Diese Stelle ist auch gut zum üben, da sich ein paar Meter flussaufwärts auch zwei große Kehrwasser befinden.
Nach der Sohlschwelle kann man rechtsseitig am Ufer wieder flussaufwärts tragen.
Ansonsten kann man hier einfach die wunderschöne Auenlandschaft genießen. Ab und zu lohnt sich auch der Blick zurück auf das Zugspitz Massiv.
Entlang der Strecke bieten sich einige schöne Möglichkeiten zu Rasten.
Meinen Lieblingsrastplatz habe ich in der Paddelkarte eingezeichnet.
zur Paddelkarte
Wer die erste Ausstiegsmöglichkeit in Eschenlohe nimmt, kann auf der linken Uferseite beim Brückenwirt die Fahrt ausklingen lassen.
Der zweite Ausstieg besticht mit einer kleinen Wiese, ideal für ein Picknick nach der Tour.
Beide Ausstiege sind nicht weit vom Bahnhof, so dass man auch diese Tour komplett mit öffentlichen Verkehrsmitteln planen kann.
Paddelkarten
Griesenschlucht
Es gibt noch vielmehr zu entdecken. Deshalb bekommst du alle Informationen zum Wildwasser SUP auf der Salza.
Warst Du schon auf der Loisach mit dem SUP unterwegs? Schreib doch einen Kommentar über deine Erfahrungen.
He Marco
Cooler Name den Duda gefunden hast.
Gruß
Jess